Mein einzigartiges Rente mit Dividende Depot (Ende 2024)
Nach langem Hadern, schon vor dem Aufsetzen des Blogs, habe ich mich entschieden hier mein „Rente mit Dividende Depot“ vorzustellen. Auch wenn ich noch einige Jahre vom Ruhestand entfernt bin, möchte ist das Depot bereits jetzt darauf ausrichten. Wenn du das als Anleger liest, der selbst schon ein paar Jahre in Aktien investiert, weißt du mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst, dass das eigene Depot „ein lebendes Objekt“ ist. Ich persönlich kenne niemanden, der seine „Strategie“ aus der Anfangszeit (falls man das überhaupt so nennen kann), noch heute durchzieht. Mich haben Dividenden und Dividendenaktien schon immer fasziniert. In diesem Beitrag möchte ich dir einen Einblick in mein Depot und die dazugehörige Strategie geben, welche in den letzten fünf Jahren mit mir gewachsen ist.
Warum ein Einblick interessant für dich ist
Warum teile ich mein Depot mit dir? Ganz einfach: Transparenz schafft Vertrauen. Und Verbindlichkeit mir selbst gegenüber.
Wie du in dem „Einstiegs-Beitrag“ über meinen Rente mit Dividende Blog schon gelesen hast, bin ich seit etwa 2017 an der Börse, sehe den tatsächlichen Beginn meines Anleger-Lebens aber eher Anfang 2020. Die vergangenen fünf Jahren waren nicht nur an der Börse turbulent, sondern auch in meinem Depot. Neben einigen „Glücksgriffen“ im Corona-Crash und danach, habe ich auch einige Fehlgriffe durch. Manche Fehlgriffe habe ich auch zwei, oder drei Mal gemacht. Der Weg zu der Dividenden(wachstums)strategie, wie ich sie jetzt verfolge war holprig, aber nicht erfolglos. Ich bin sicher, dass das kein alltägliches Depot ist 🙂
Das nachfolgende Zitat von Warren Buffet steht sinnbildlich, für eine der wichtigsten Erfahrungen, die ich in den fünf Jahren mit mir als Anleger gemacht habe: Weniger ist mehr – in jeglicher Hinsicht. Weniger Aktien, bedeutet mehr Ruhe und weniger Handeln bedeutet mehr Rendite.
The stock market is designed to transfer money from the active to the patient.
Warren buffet
Meine Anlagestrategie – Fokus auf Dividendenwachstum
Das Ziel meiner Anlagestrategie hat sich seit Beginn meiner Anlegerdaseins eigentlich wenig geändert. Von der ersten Ausschüttung, welche auf mein Verrechnungskonto kam, war ich „verliebt“ in Dividenden – am Anfang etwas zu viel, aber dazu später mehr. Bereits in den ersten Wochen habe ich eine erste Form des nachfolgenden Diagramms für mich erstellt. In dem Diagramm siehst du den Graph eine hypothetischen graue Linie, wie hoch meine Dividenden meiner Meinung nach sein müssen, damit ich mit in den (Vor-) Ruhestand verabschieden kann.
Meine Berechnung fußt auf der Annahme, dass ich mit einem Zeitwert von rund 2.600 Euro netto pro Monat gut leben kann – das war damals mein Einstiegsgehalt und ich bin noch immer der Meinung, dass man als Alleinstehender damit oder als Paar mit etwa 5.000 Euro netto gut leben kann. Bei Annahme einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2,2% bis zum Jahr 2055 (etwa mein frühestmöglicher regulärer Renteneintritt), entsprechen die heutigen 2.600 Euro rund 5.000 Euro netto pro Monat bzw. 60.000 Euro netto im Jahr in 30 Jahren. Die Schlussfolgerung vor fünf Jahren war, dass meine Dividendeneingänge etwa mit 20% pro Jahr wachsen müssen, damit ich dieses Ziel erreiche.
Glücklicherweise ist mein Gehalt und meiner Sparquote in den letzten Jahren massiv gestiegen, sodass ich die Ziele der ersten Jahre um ein Vielfaches übertroffen habe. Dazu kannst du unten mehr lesen. Das hat zur Folge, dass das avisierte Dividendenwachstum meines Depot bei rund 10% pro Jahr liegt und deutlich realistischer ist.

Aufbau des Depots zur Rente mit Dividende
In diesem Abschnitt gehe ich zuerst auf den aktuellen Aufbau meines Rente mit Dividende Depots ein. Das Depot ist ein Core-Satellite-Portfolio für Dividenden, mit einem Core aus verschiedenen Dividenden-ETFs, Fonds und Einzelaktien. Die ETFs und Fonds, also die passiven Anteile in meinem Depot, machen rund 43% des Gesamtvolumens aus. Ein Cash-Anteil von 7% zählt auch zum passiven Anteil, welcher in Form eines Geldmarkt-ETFs angelegt ist. Der Einzelaktien-Anteil im Portfolio umfasst alles von Wachstumsaktien ohne Dividende, Dividendenwachstumsaktien und auch Aktien mit hoher Dividendenrendite. Dieser Anteil bildet etwa die Hälfte meines gesamten Depot ab.

Wachstumsaktien und Dividendenaktien in meinem Depot
Die Hälfte meines Depot besteht aus insgesamt 23 Einzelwerten, die meisten sind Dividendenaktien. Diese zähle ich alle zum Depotkern / Core-Anteil. Wie ich Aktien analysiere, kannst du in dem verlinkten Beitrag inkl. einer kostenfreien Beispieleinschätzung zu Cintas lesen. Dieses Auswahlschema habe ich natürlich nicht schon immer, und vor allem am Anfang meines Einzelaktien-Depots (dem Corona-Crash), kamen einige Werte ins Depot, die über die Zeit wieder verschwunden sind. Dazu zählen beispielsweise 3M, Bayer oder auch eine Volkswagen. Bei anderen Werten, die mal einen Platz in meinem Depot hatten, habe ich mich eindeutig finfluencen lassen; hier seien exemplarisch eine Stanley Black & Decker und Omega Healthcare genannt.
Von den verbleibenden 23 Aktien bin ich überzeugt, diese längere Zeit einen Platz in meinem Depot zu behalten. Alle Aktien habe ich auch dem oben genannten Screening unterzogen und für ausreichend gut befunden. Hier nun die Aufstellung meiner Einzelaktien mit einem kurzen Kommentar (die Bewertung ist natürlich subjektiv und keine Anlageberatung):
- Ahold Delhaize N.V. – Wachstum im Bereich Basiskonsum, Osteuropa und USA
- Alexandria Real Estate – Nischen-Healthcare-REIT mit günstiger Bewertung
- Allianz SE – solide Dividende, Anker-Position im Bereich Finanzen
- ASML Holding N.V. – tiefer Burggraben, Monopol bei EUV-Maschinen
- Coca-Cola Co. – Anker-Position im Bereich Basiskonsum
- Exxon Mobil – solide Dividende, im Corona-Crash sehr günstig gekauft
- General Mills – solides Unternehmen mit stabiler Dividende im Bereich Basiskonsum, günstig gekauft
- Hermes International – „Dauerläufer“, Luxus als Dauerbrenner, Burggraben
- Johnson & Johnson – Anker-Position im Bereich Healthcare
- Linde – „Dauerläufer“ und Dividendenwachstum im Bereich Grundstoffe
- LVMH Moet Henn. L. Vuitton – „Dauerläufer“, Luxus als Dauerbrenner, Exposure nach Asien
- Mastercard – „Dauerläufer“, Dividendenwachstum, Anker-Position im Bereich Finanzen, Duopol mit VISA
- Microsoft Corp. – Anker-Position im Bereich Technologie, günstig kurz nach Corona-Crash gekauft
- Mondelez International – „Dauerläufer“ und Dividendenwachstum im Bereich Basiskonsum
- MSCI Inc. – „Dauerläufer“, Dividendenwachstum, Anker-Position im Bereich Finanzen
- Novo-Nordisk AS – „Dauerläufer“ und Dividendenwachstum im Bereich Healthcare
- PepsiCo – Anker-Position im Bereich Basiskonsum
- Philip Morris Internat. – solide Dividende, (sehr) gute Marktposition bei Tabakersatz, Anker-Position im Bereich Basiskonsum
- Realty Income – solide Dividende, Anker-Position im Bereich Immobilien
- ServiceNow – Wachstum im Bereich Technologie (keine Dividende), Burggraben, kurz nach Corona-Crash günstig gekauft
- UnitedHealth Group – „Dauerläufer“ und Dividendenwachstum im Bereich Healthcare
- VISA – „Dauerläufer“, Dividendenwachstum, Anker-Position im Bereich Finanzen, Duopol mit Mastercard
- Zoetis – „Dauerläufer“ und Dividendenwachstum im Bereich Healthcare
Aufgrund der Historie der Portfolios soll der Anteil der Einzelwerte die für mich psychologisch interessante Marke von 50% nicht mehr dauerhaft überschreiten. Gleichzeitig sollen es bei der aktuellen Depotgröße maximal 25-30 Einzelwerte werden. Ich versuche recht streng mit mir zu sein, möchte aber auch nicht dogmatisch sein – wenn sich gute Chancen ergeben, würde ich zuschlagen. Damit wäre theoretisch Platz für zwei bis sieben weitere Einzelwerte, wenn ich zeitnah die Gewichtung über den ETF-Anteil wieder ausgleichen kann. Da mich der geringe Anteil des Industrie-Sektor ein wenig stört und dort auch wunderbare „Dauerläufer“ zu finden sind, sind die freien Plätze in erster Instanz Einzelwerten aus diesem Sektor vorbehalten.

ETFs und Fonds im Rente mit Dividende Depot
Die 43%ige Anteil der ETFs und Fonds im Rente mit Dividende Depot stellt sowohl einen Teil des Core, als auch die Satelliten des Portfolios. Rund 24% der ETFs und Fonds ordne ich dem Core zu. Damit macht der Core etwa 74% meines Portfolios ausmacht. Darin sind vier ETFs:
- Core (ca. 24%)
- Fidelity Global Quality Income
- VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders
- JPMorgan Nasdaq Equity Premium Income
- Vanguard FTSE Developed Europe ETF
Der Fidelity Global Quality Income ETF ist das für mich passendere Pendant zum klassischen MSCI World mit quasi identischer Performance, höherer Dividendenrendite und Ausschüttung im Februar, Mai, August, November. Leider ist die TER mit 0,4% p.a. vergleichsweise hoch. Den VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders bevorzuge ich als ETF mit hoher Dividendenrendite gegenüber bspw. dem FTSE All World High Dividend, da mir die Zusammensetzung vom VanEck einfach mehr zusagt. Bei dem JPMorgan Nasdaq Equity Premium Income ETF handelt es sich um die europäische Version des bekannten Covered Call ETF „JEPQ“ aus den USA und er ist der letzte große Neuzugang in meinem Core. Ich persönlich habe den ETF fast sehnsüchtig erwartet, da er für mich eine gute Kombination aus monatliche Dividende mit über 10% Dividendenrendite und einer Nasdaq-gleichen Gewichtung bei vermutlich ähnlicher Performance ist. Dass es aufgrund der kurzen Historie einige Risiken gibt, ist mir bewusst. Auch die möglichen Auswirkungen der Covered-Call-Strategie nach oben und unten sind mir bewusst. Zu guter Letzt ist der Vanguard FTSE Developed Europe ETF zu Anpassung der regionalen Portfolioverteilung nach Europa, natürlich als ausschüttende Variante.
Alle vier Positionen werden aktiv und langfristig ausgebaut.

Die kleinen Satelliten im Dividenden-Portfolio
Ob es sich bei den von mit bezeichneten Satelliten tatsächlich per Definition um Satteliten handelt, kommt auf die Literaturquelle an. Für manche sollten einzelne Stelliten mind. 10% Gewichtung habe, andere schreiben auch 5% – je nach Risikoaffinität. Bei den Satelliten handelt es sich primär um Sektoren oder Regionen, in denen ich mir Stock Picking nicht zutraue:
- Satellit: Biotech (ca. 4%)
- Polar Capital Funds Biotechnology
- Candriam Equities Oncology Impact
- Satellit: Versorger (ca. 4%)
- Reaves Utility Income Fund
- Satellit: Indien & China (ca. 4%)
- Templeton Dragon Fund
- India Fund
- Satellit: SmallCaps (ca. 7%)
- UBS ETF MSCI EMU Small Cap
- WisdomTree Europe SmallCap Dividend
- iShares S&P SmallCap 600
Der Satellit Biotech enthält zwei aktiv gemanagte Fonds. Bei dem Polar Capital Funds Biotechnology Fonds handelt es sich um den Biotech-Fonds, der nach meiner Recherche auf eine der erfolgreichsten Performance-Historien zurückblicken kann, die es in diesem Sektor gibt. Der Fonds investiert ausschließlich in Biotech-Werte, wie der Name vermuten lässt. Den Candriam Equities Oncology Impact Fonds habe ich einerseits als Puzzlestück einer persönlichen Geschichte im Depot, und auch weil mir die Zusammensetzung aus Pharma-Werten und Medizintechnik gut gefällt. Den Bereich der Versorger decke ich über den Reaves Utility Income Fund ab, einem Closed-End-Fund (CEF) mit monatlicher Ausschüttung. Ich habe den Fonds nahe des letzten Tiefpunktes mit Abschlag zum NAV gekauft und bisher gute Renditen eingefahren. Mein Investment in die Emerging Markets bilden ebenfalls zwei CEFs mit dem Templeton Dragon Fund und dem India Fund. China und Indien sind für mich die einzigen für ein Investment interessanten Schwellenländer. Zuletzt kommen noch die SmallCaps, aufgeteilt auf zwei ETFs auf europäische SmallCaps und einen ETF auf den S&P SmallCap 600.
Alle vier Satelliten werden aktiv und langfristig ausgebaut, sollen in Summe aber 20% Portfolioanteil nicht übersteigen.
Mein Dividendendepot nach Sektoren
Die Aufteilung auf die einzelnen Sektoren weicht aus meiner Sicht deutlich von der aktuellen „Norm“ ab. Damit meine ich, dass die großen Indizes aktuell alle einen deutlichen Überhang an einzelnen Sektoren haben. Im MSCI World sind die fünf größten Sektoren Technologie (ca. 27%), Finanzen (ca. 15%), zykl. Konsumgüter (ca. 11%), Gesundheitswesen (ca. 10%) und Industrie (ca. 10%). Damit machen diese fünf Sektoren 73% des gesamten Index aus. Im S&P500 ist Technologie etwas höher gewichtet und im FTSE All-World etwas geringer, die Verteilung der restlichen Sektoren ist auch dort sehr ähnlich. Diese Sektorenverteilung ist ein Hauptgrund, weshalb ich mir die Arbeit eines recht kleinteiligen Depots mache. Vor allem der hohe Tech-Anteil stört mich.
Folglich sind in meinem Dividenden-Depot die Sektoren Gesundheitswesen (ca. 17%), Technologie (ca. 16%), Basiskonsum (ca. 15%), Finanzen (ca. 13%) und Industrie (ca. 8%) die fünf größten Sektoren. Zusammen kommen die fünf größten Sektoren auf 69% Portfolio-Anteil. Der hohe Anteil Healthcare und Basiskonsum sorgt bei mir vor allem für Beruhigung im Depot – dazu habe ich unten noch mehr geschrieben. In diesen beiden Sektoren gibt es meiner Meinung nach auch viele deutlich bessere Chancen, als beispielsweise im Tech-Universum. Vor allem der Bereich der Basiskonsumgüter ist durch die hohe Inflation, Kostendruck etc. in den letzten Jahren unter die Räder gekommen und die Bewertung vieler Unternehmer ist auf einem Mehrjahrestief. Einzig der geringe Anteil des Industrie-Sektors ist mit rund 8% meiner Meinung nach zu klein. Leider gab es hier in den letzten Monaten für meinen Geschmack nichts zu holen, aber langsam scheinen sich hier Chancen zu ergeben. In dem Beitrag Wie ich Aktien analysiere, ist auch eine kostenlose Einschätzung zu Cintas dabei.

Performance meines Dividendendepots
Neben der Depotaufteilung ist die Performance eines Depots für Viele am interessantesten. Zu Recht, schließlich bringt die vermeintlich beste Depotaufteilung nichts, wenn man dauerhaft dem Markt hinterherrennt. Insbesondere die Performance eines Dividenden-Depots ist immer wieder Anlass zur Kritik, womöglich weil viele ETFs mit hoher Ausschüttung dauerhaft schlecht laufen. In gleichem Atemzug kommt es immer wieder zur Diskussion, ob und inwiefern man überhaupt in Einzelwerte oder mehrere ETFs investieren sollte, weil eine Outperformance gegenüber einem Vergleichsindex statistisch unwahrscheinlich ist. Darüber möchte ich mich nun nicht im Detail auslassen, weil das eindeutig den Rahmen sprengen würde. Für mich persönlich ist ein Vergleich des eigenen Depots mit irgendeinem Vergleichsindex erst nach mindestens 5 Jahren sinnvoll. Wie man an den letzten 5 Jahren sieht, ist es auch in dieser Zeitspanne unwahrscheinlich, dass ein Depot in allen Wirtschaftszyklen gegen einen Vergleichsindex verglichen werden kann. Und den „richtigen“ Vergleichsindex zu finden, ist sowieso ein Thema für sich.
Nun aber zur Perfomance. In dem nachfolgenden Bild ist die Performance als True Time Weighted Rate of Return (TTWROR) meines Rente mit Dividende Depots (schwarz) seit Anfang 2021 gegenüber dem MSCI World (rot), dem FTSE All-World (gelb), dem FTSE All-World High-Dividend (blau) und dem VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders (lila) zu sehen. Ich nutze die TTWROR sehr gern, da diese Dividenden etc. berücksichtigt und unabhängig von den Auswirkungen von Ein- und Auszahlungen ist.
Das Ergebnis ist unspektakulär: Mein Depot liegt hinter dem MSCI World, leicht hinter dem FTSE All-World, lief aber besser als der Developed Markets Dividend Leaders und deutlich besser als FTSE All-World High-Dividend. Das ist für mich persönlich ein super Ergebnis.

Dividendenstrategie vs. Wachstum und KI-Hype
Auf dem obigen Bild und dem nachfolgenden Bild mit dem Vergleich der Performance für das letzte Jahr sieht man meiner Meinung nach klar die Ursache der Performance-Unterschiede: Technologie. Wer in den letzten Jahren nicht die „Magnificent 7“, also Apple, Amazon, Alphabet, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla im Depot hatte, hatte schlechte Karten mit dem Markt mitzuhalten. Das hat sogar Lars Erichsen in einem seiner YouTube Videos erwähnt, dem ich für seinen trockenen und neutralen Blick auf die Dinge sehr gern zuhöre. Mit Microsoft und Nvidia habe bzw. hatte ich wenigstens zwei der Top-Aktien der Mag7 im Depot. Bei dem Dip im August 2024 sieht man aber auch sehr schön, was mein Depot für mich auszeichnet: Der Vorsprung von MSCI World und All-World war innerhalb weniger Tage wieder auf Null. Im letzten kleinen Bärenmarkt 2021 hat mein Dividenden-Depot beide Indizes deutlich geschlagen. Deshalb bin ich gespannt, wie sich mein Depot schlägt, wenn es mal wieder längere Zeit bergab geht.

Erhaltende Dividenden der letzten Jahre
Diesen Abschnitt möchte ich relativ kurz halten, da ich sowieso keine absoluten Zahlen der erhaltende Dividenden der letzten Jahre zeigen möchte. Was für mich wichtig ist, seht ihr in dem nachfolgenden Bild: meine Dividenden steigen kontinuierlich an. Bisher habe ich es jedes Jahr geschafft, das Vorjahresquartal wieder zu übertreffen.

Im Bild unterhalb dieses Absatzes seht ihr das Liniendiagramm der kumulierten Dividenden pro Jahr seit 2021. Meine Dividenden sind von 2021 auf 2022 um ca. 70%, von 2022 auf 2023 um rund 60% und von 2023 auf 2024 etwa 40% gewachsen. Darauf bin ich sehr stolz, weil das weit über meinem anfänglichen Ziel von 10% lag.

Die Reise zum Core-Satellite-Portfolio für Dividenden
Abschließend möchte ich euch noch mit voller Transparenz den Weg zu meinem aktuellen Depot zeigen. Ich vermute, dass mindestens die Hälfte aller Einsteiger an der Börse ähnliche Hochs und Tief erlebt haben. In dem Diagramm unten sehr ihr die prozentuale Verteilung der Anteile Aktien (blau), ETFs / Fonds (grün) und Geldmarkt-ETF (= Cash, braun). Bereits beim Blick auf die blaue Fläche der Aktien sieht man die „Stimmungsschwankungen“, die das Depot erlebt hat.
Die ersten zwei Jahre bis Ende 2021 waren recht konstant aber im Nachhinein ohne richtigen Plan. Ich hatte alle möglichen Aktien und ETFs im Depot, die gerade Hip waren. Darunter absolute Finfluencer-Lieblinge wie 3M, Medical Properties Trust, Omega Healthcare, Volkswagen und ETFs wie der Global Clean Energy durfte auch nicht fehlen. Dazu noch Käufe und Verkäufe am laufenden Band – damals noch bei der Comdirect mit den entsprechenden Gebühren.
Anfang 2022 wollte ich dann mein Depot aufräumen, ihr seht den Anteil an Einzelaktien schlagartig um 25% fallen. Dort dachte ich das erste Mal, dass ich endlich eine Strategie habe. Ich hatte noch 30 Aktien im Depot, die ich auch im Nachhinein noch als gut Einstufen würde, z. B. Alphabet, Amgen, Bechtle, DHL Group, Merck, aber immer noch auch Aktien wie 3M, Fresenius, Staney Black & Decker, Verizon oder Walgreens. Meine ETF-Strategie bestand aus dem FTSE All-World, ETFs auf Indien und China, einem EuroStoxx-ETF, aber auch noch S&P500 und S&P Information Technology. Das Depot hatte so in wechselnden Anteilen und mit ein bisschen Hin und Her durch einen Fast-Hauskauf bis Anfang 2023 Bestand.

Dividendenwachstums-Strategie als Status Quo
Das Jahr 2023 war dann wieder sehr turbulent. Ich war krankheitsbedingt längere Zeit Daheim und hatte vor allem viel Zeit mich mit meinem Depot auseinanderzusetzen. In der Zeit habe ich auch ein Buch von dem „britischen Warren Buffet“, Terry Smith, gelesen und erkannte ich in seiner Strategie wider. Daraus folgte die Überzeugung einer neuerlichen Strategieumschwungs hin zu 100% Einzelaktien. Das waren in Summe dann über 80 Aktien. Mit meinem beruflichen Wiedereinstieg wurde mir schnell klar, dass der Pflegeaufwand dafür viel zu hoch ist. Wenigstens für die China und Indien schwenkte ich wieder auf Fonds um, hatte aber immer noch 60 Einzelwerte im Depot.
Mitte 2024 kam dann ein entscheidender Knackpunkt: Ich war beruflich aufgestiegen und das Bedürfnis nach Schlaf wurde schlagartig größer. Mit zwei Kindern habe ich nach Arbeit auch genug zu tun und die Abendstunden, die ich mich sonst dem Depot gewidmet habe, wurden weniger und weniger. Nichtzuletzt ging mit auch einfach die Lust an „beobachtungsintensiven“ Werten, wie z. B. an irgendwelchen Turnaround-Spekulationen, aus. Dies führte schließlich zum Cut: alle Aktien, die nicht meinen Kriterien entsprachen, flogen gnadenlos aus dem Depot und wurden durch ETFs ersetzt. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich in den letzten 5 Jahren so wenig gehandelt habe, wie in den letzten 6 Monaten. Die einzigen Käufe war ein großer Einmalkauf bei Novo Nordisk und diverse Nachkäufe.
Fazit – gute Performance und solides Dividendenwachstum als Strategie
Mein Dividendenwachstums-Depot ist aktuell an einem Punkt, an dem ich der festen Überzeugung bin, dass sich beim Rückblick in einem Jahr wenig daran verändert hat. Die Aufteilung in ein Core-Satellite-Portfolio für Dividenden lässt mich unglaublich ruhig schlafen. Die 23 Einzelwerte sind meiner Meinung nach vielfach pflegeleichte „Dauerläufer“. Bei den Core-ETFs bin ich besonders auf die Entwicklung des JPMorgan Nasdaq Equity Premium Income ETF gespannt. Mein Ziel für das kommende Jahr 2025 ist primär der Ausbau der ETF-Anteile, um bei Chancen auch wieder bei Einzelaktien zuschlagen zu können. Hier hoffe ich besonders auf Schwäche im Industrie-Sektor.
Falls du es bis hier her geschafft hast, vielen Dank für deine Zeit 🙂
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