Wann kommt der nächste Börsencrash?
Hast du gewusst, dass selbst erfahrene Finanzanalysten den nächsten Börsencrash nicht mit absoluter Sicherheit vorhersagen können? Die Frage: „Wann kommt der nächste Börsencrash?“ und die Angst vor einem erneuten Einbruch an den Aktienmärkten ist allgegenwärtig. Trotz aller Bemühungen von Experten und hochkomplexen Finanzmodellen lässt sich der genaue Zeitpunkt eines solchen Ereignisses nicht präzise prognostizieren. Zudem hat die Geschichte gezeigt, dass Börsencrashs oft unerwartet und durch eine Kombination verschiedener Faktoren ausgelöst werden.
Unterschiede zwischen Kursrückgang, Korrektur, Bärenmarkt, Crash und Krise
Der Titel dieses Beitrages lautet „Wann kommt der nächste Börsencrash?“. Um diese Frage beantworten zu können, gilt es erstmal zu verstehen, was ein Börsencrash überhaupt ist. Kursrückgänge, Korrekturen, Bärenmärkte, Crashs und Krisen sind Dinge, die gelegentlich zusammenfallen, es sind aber eigentlich völlig unterschiedliche Konzepte.
Egal von welcher Art von Kursrückgang ich hier schreibe, ich meine grundsätzlich Abwärtsbewegungen am Gesamtmarkt bzw. auf Indexebene! Kursrückgänge auf Unternehmensebene gehen zwar häufig damit einher, dann betrifft es aber nicht einzelne Unternehmen, sondern alle. Korrekturen etc. bei einzelnen Unternehmen sind fast immer unternehmensspezifisch und haben fundamentale Gründe und bedürfen einer tiefgreifenden Analyse der Lage.
Der Kursrückgang steht am Anfang aller Abwärtsbewegungen und er beschreibt erstmal nur, dass sich der Preis einer Aktie oder der Indexstand verringert. Egal ob es dabei um ein halbes Prozent oder einen zweistelligen Prozentsatz. Meistens sind es die üblichen Schwankungen, die für die Börse so charakteristisch sind. Für einen Kursrückgang muss es erstmal keine fundamentalen Gründe geben. Die Korrektur hingegen ist spezifischer. Hier geht man davon aus, dass der Kursrückgang fundamentale Ursachen hat. Der Aktienkurs wurde falsch eingeschätzt und der Fehler wird nun korrigiert So ist zumindest der Gedanke dahinter.
Der Bärenmarkt ist das Gegenteil vom Bullenmarkt. Der Namen „Bärenmarkt“ beschreibt, ähnlich wie „Kursrückgang“ eher ein unspezifisches Geschehen. Gemeinhin sagt man, dass ein Rückgang der Börsenkurse um 20 % oder mehr, als ein Bärenmarkt oder Crash gilt. Es ist quasi eine Aneinanderreihung von Kursrückgängen und Erholungen. Bärenmärkte dauern meist kürzer als Bullenmärkte, aber auch sie können sich manchmal über Jahre hinziehen. Ein aktuelles Beispiel ist der Bärenmarkt im Jahr 2022, welcher durch die Zinserhöhungen der FED ausgelöst wurde.
Von ganz anderer Natur ist der Crash. Ein Crash an der Börse ist eigentlich das gleiche wie beispielsweise im Straßenverkehr – ein plötzlich auftretendes Schadensereignis. Eine Korrektur ist eine schleichende Anpassung von Bewertungsfehlern, bei einem Crash hingegen verschlechtert sich die Lage rasant, manchmal ist die Ursache völlig unklar. Der „Corona-Crash“ ist wahrscheinlich den meisten Lesern noch gewahr. Neben der prozentualen Komponente spielt für mich die Zeit noch eine wichtige Rolle. Ich verstehe dabei unter einem Crash, einen nennenswerten Kurseinbruch im Gesamtmarkt innerhalb von kurzer Zeit – ich rede hier über wenige Tage oder Wochen. Kursrückgänge über eine längere Zeit – Wochen, Monate, Jahre – sind für mich Bärenmärkte und diese gehören zur Börse, wie das Amen in der Kirche.
Ein fundamental getriebener Crash wird oft von einer Krise begleitet: Ölkrise, Dotcom-Krise, Immobilienkrise, Schuldenkrise. Wobei nicht jede Krise ui einem Crash führen muss: Klimakrise, Nahostkrise oder Flüchtlingskrise haben zum Beispiel das Börsengeschehen bisher nur wenig tangiert.
Crashs und Bärenmärkte der Vergangenheit
Auf der Suche nach der Antwort auf die Frage „Wann kommt der nächste Börsencrash?“ kann uns die Vergangenheit eine Lehre sein. Dieser Artikel legt den Schwerpunkt auf die USA, da vergangene große Krisen an den Aktienmärkten oftmals ihren Ursprung in der größten Volkswirtschaft der Welt hatten. Als globales Finanzzentrum und wirtschaftlicher Taktgeber spielen die Entwicklungen in den USA eine zentrale Rolle für die weltweiten Märkte. Ein Rückblick auf historische Krisen hilft, Zusammenhänge zu verstehen und aktuelle Risiken besser einzuordnen.
Der Schwarze Freitag von 1929
Der Schwarze Freitag von 1929 zählt zu den einschneidendsten Ereignissen der Wirtschaftsgeschichte. Innerhalb von 3 Jahren verlor der S&P500 über 86 % an Wert, was eine globale Wirtschaftskrise einleitete. Diese ging als „Große Depression“ in die Geschichtsbücher ein. Die Ursachen lagen in mehreren Faktoren begründet: In den euphorischen 1920er Jahren investierten viele Anleger in Aktien, ohne den tatsächlichen Wert der Unternehmen zu hinterfragen. Diese Spekulationsblase führte beim Platzen zu einem abrupten Zusammenbruch. Die brummenden Wirtschaft der „Goldenen 20er“ resultierte in einer Überproduktion in der Industrie. Die Folge waren übersättige Märkte, ein Preisverfall (Angebot und Nachfrage!) und schließlich ein Rückgang der Gewinne der Unternehmen. Gleichzeitig verschärfte die ungleiche Vermögensverteilung die wirtschaftlichen Ungleichgewichte, da nur ein kleiner Teil der Bevölkerung vom Aufschwung profitierte. Viele Investoren finanzierten ihre Aktienkäufe zudem auf Kredit, was die Abwärtsspirale nach den ersten Kursverlusten durch erzwungene Verkäufe noch verstärkte.
Die Auswirkungen waren verheerend: Der Börsencrash führte zu einer weltweiten Wirtschaftskrise, in der zahlreiche Unternehmen bankrottgingen, die Arbeitslosigkeit in die Höhe schnellte und der internationale Handel nahezu zusammenbrach. Gesellschaftlich resultierte daraus eine weit verbreitete Armut, soziale Spannungen und politische Radikalisierungen, die den Nährboden für totalitäre Regime, wie den Nationalsozialismus in Deutschland, schufen.
Der Schwarze Montag am 19. Oktober 1987
Der Schwarze Montag am 19. Oktober 1987 markierte einen der gravierendsten Börsencrashs der Nachkriegszeit. An diesem Tag brach der Dow Jones Industrial Average um etwa 25 % ein – bis heute ist das der Rekordverlust in einem einzigen Handelstag. Die Ursachen für diesen dramatischen Einbruch waren vielfältig. Einer der Hauptgründe war der zunehmende Einsatz von computergestütztem Handel. Was heute normal ist, war damals ein Novum und leider noch sehr fehleranfällig. Die Programme lösten bei fallenden Kursen weitere Verkaufsaufträge aus, was eine Kettenreaktion und eine selbstverstärkende Abwärtsspirale zur Folge hatte.
Das Platzen der Dotcom-Blase 2000-2002
Die Dotcom-Blase zählt zu den größten Spekulationsblasen der Wirtschaftsgeschichte und prägte das Ende der 1990er Jahre nachhaltig. In dieser Phase erlebte die Technologiebranche einen noch nie dagewesenen Boom. Für meine Generation ist ein Leben ohne das Internet kaum vorstellbar, damals waren Smartphones, E-Mails und Co. aber in den Kinderschuhen bzw. nicht mal erfunden. Der Boom wurde befeuert durch die Begeisterung über das Internet und dessen vermeintlich grenzenlose Wachstumschancen. Zahlreiche neue Technologieunternehmen entstanden und ihre Aktienkurse explodierten. Doch dieser rasante Aufstieg endete abrupt im Jahr 2000, als die Blase platzte und die euphorischen Erwartungen sich nicht erfüllten.
Der Hauptgrund für das Platzen der Blase lag in der massiven Überbewertung vieler Technologieunternehmen. Diese Firmen wurden an den Märkten weit über ihren realen Wert gehandelt, obwohl ihre Umsätze teilweise gering waren und die Unternehmen am Ende sogar Verluste schrieben. Ein weiterer Auslöser war die Zinspolitik der US-Zentralbank, die zur Abkühlung der überhitzten Wirtschaft die Leitzinsen anhob. Dies führte zu einem Rückgang der Investitionen, vor allem in risikobehaftete Technologieunternehmen.
Die Finanzkrise 2008 – Kollaps der Subprime-Hypotheken
Die Finanzkrise von 2008 ist die erste Krise, an die ich mich persönlich erinnern kann. Keineswegs in Zusammenhang mit der Börse, aber ich weiß noch genau, wie die Nachrichten voll mit Schlagworten wie „Lehman Brothers“ waren. Ihren Ursprung hatte sie in den USA, wo ein überhitzter Immobilienmarkt und die großzügige Vergabe von Subprime-Hypotheken. Dabei handelte es sich um Kredite, die an Kreditnehmer mit schlechter Bonität ausgegeben wurden. Dies funktionierte, solange steigende Immobilienpreise mögliche Kreditausfälle ausgleichen konnten. Diese Hypotheken wurden in komplexe Finanzprodukte, sogenannte Collateralized Debt Obligations (CDOs), gebündelt und weltweit verkauft. Fallende Immobilienpreise lösten am Ende eine Kettenreaktion aus, an dessen Anfang die Insolvenz der Lehman Brother stand.
Covid-Pandemie 2020 – Coronakrise als ultimativer Black Swan
Die Covid-Pandemie bzw. Coronakrise 2020 ist die letzte große Krise und vermutlich jedem , der den Artikel liest, noch gut in Erinnerung. Die Pandemie brachte die Weltwirtschaft an ihre Belastungsgrenzen. Die Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus und die weltweit ergriffenen Maßnahmen wie Lockdowns, Reisebeschränkungen und Produktionsstopps führten zu einem abrupten Stillstand des wirtschaftlichen Lebens. Die Lockdown ließen zunächst die Nachfrage einbrechen, führten später aber auch zu einem Angebotsschock. Die Unsicherheit über die Dauer und das Ausmaß der Krise löste unter Anlegern und Unternehmen starke Ängste aus.
Die internationalen Börsen erlebten dramatische Kurseinbrüche. Innerhalb weniger Tage brachen die Börsen um 20-50 % ein. Jeden Tag ging es bergab. An diese Tage kann ich mich noch sehr genau erinnern. Auch wenn ich schon ein paar Jahre ETFs bespart hatte, lagen die Käufe meiner ersten Einzelaktien erst ein paar Monate vor der Pandemie. Ich weiß noch genau, wie ich teilweise ohne Plan einfach bei bekannten Unternehmen „ins fallende Messer“ gegriffen haben – ohne zu wissen, was ich eigentlich mache. Ich habe immer noch ein paar Positionen aus der Zeit im Depot, welche natürlich nun ordentlich im Plus sind. Ehrlicherweise war das aber nur Glück. Zentralbanken und Regierungen reagierten mit beispiellosen Maßnahmen: Neben staatlichen Hilfspaketen wurde eine expansive Geldpolitik verfolgt, um die Wirtschaft zu stabilisieren und die Kaufkraft zu stärken.
Führt der KI-Hype zum nächsten Börsencrash?
Künstliche Intelligenz (KI) hat sich in den letzten Jahren von einem Nischenthema zu einem zentralen Treiber der globalen Wirtschaft entwickelt. Durchbruchtechnologien wie maschinelles Lernen und neuronale Netzwerke ermöglichen bahnbrechende Innovationen in nahezu allen Branchen. Dieser technologische Fortschritt hat zu einem regelrechten KI-Hype an den Finanzmärkten geführt. Die sogenannten „Magnificent Seven“ – Apple, Amazon, Alphabet, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla – haben in den vergangenen Jahren von der KI-Euphorie profitiert. Die hohe Bewertung vieler KI-Unternehmen wirft jedoch auch Fragen auf. Sind die aktuellen Kursniveaus gerechtfertigt? Oder sind wir Zeugen einer neuen Spekulationsblase? Die Bewertungsniveaus vieler Tech-Aktien sind historisch hoch.
Die inverse Zinskurve als weiteres Risiko
Normalerweise sind langfristige Zinsen höher als kurzfristige, da Anleger für eine längere Anlagezeitspanne eine höhere Rendite erwarten. Eine invertierte Zinskurve entsteht, wenn sich dieses Verhältnis umkehrt und kurzfristige Zinsen höher sind als langfristige. Historisch gesehen wurde eine invertierte Zinskurve oft als zuverlässiger Frühindikator für eine bevorstehende Rezession interpretiert. Interessanterweise war die eigentliche Inversion fast nie das Warnsignal, sondern die anschließende Rückkehr zur Normalität.
Der Grund dafür liegt darin, dass eine invertierte Zinskurve oft darauf hindeutet, dass Investoren zukünftige wirtschaftliche Schwäche erwarten und daher bereit sind, für kurzfristige Anlagen höhere Renditen zu akzeptieren. Dies kann ein Zeichen dafür sein, dass Unternehmen Schwierigkeiten haben, langfristige Kredite zu attraktiven Konditionen zu erhalten und ihre Investitionen zu tätigen.
Die Grafik illustriert ein typisches Muster vor dem Auftreten von Rezessionen: Eine Rezession folgt nicht unmittelbar auf eine inverse Zinskurve (wenn der Wert unter null fällt), sondern erst, wenn die Zinskurve wieder in den positiven Bereich wechselt. Diese Rückkehr zur Normalität fungiert oft als Vorläufer einer Rezession und lässt sich in mehreren Phasen darstellen:
- Inversion der Zinskurve: Zunächst sinkt die Zinskurve in den negativen Bereich, was bedeutet, dass kurzfristige Zinsen über den langfristigen liegen. Dieses Phänomen signalisiert, dass Investoren eine wirtschaftliche Abkühlung erwarten, da sie bereit sind, geringere Renditen für langfristige Anlagen in Kauf zu nehmen.
- Steigende Unsicherheiten und erste Reaktionen: Während der Phase der inversen Zinskurve beginnen die Märkte, mögliche wirtschaftliche Risiken einzupreisen. Diese Unsicherheiten spiegeln sich insbesondere am Anleihemarkt wider, während der Aktienmarkt oft noch stabil bleibt oder sogar optimistisch reagiert. Zu diesem Zeitpunkt fehlen oft konkrete Anzeichen für wirtschaftliche Probleme.
- Normalisierung der Zinskurve: Nach einer gewissen Zeit steigt die Zinskurve wieder in den positiven Bereich. Diese Normalisierung deutet darauf hin, dass die kurzfristigen Zinsen sinken oder die langfristigen leicht ansteigen. Dies ist häufig ein Indikator für wachsende Erwartungen an eine geldpolitische Lockerung sowie für eine spürbare Konjunkturabkühlung. In dieser Phase werden die wirtschaftlichen Risiken zunehmend greifbarer.
- Eintreten der Rezession und Aktienmarktreaktion: Eine Rezession setzt typischerweise erst nach der Normalisierung der Zinskurve ein. Zu diesem Zeitpunkt zeigt auch der Aktienmarkt eine deutlichere Reaktion: Indizes wie der S&P 500 beginnen oft erst kurz vor der Rezession merklich zu fallen. Diese verzögerte Reaktion des Aktienmarktes spiegelt wider, dass die wirtschaftliche Abschwächung erst dann vollständig wahrgenommen wird, wenn sie spürbar geworden ist.
Risiko #3: Bewertungsniveau des Aktienmarktes
Das Shiller-KGV (Shiller PE), auch als CAPE (Cyclically Adjusted Price-to-Earnings) bekannt, ist ein Bewertungsmaßstab für den Aktienmarkt. Es berechnet das Verhältnis zwischen dem inflationsbereinigten Durchschnittsgewinn der letzten 10 Jahre und dem aktuellen Kursniveau des S&P 500. Diese Methode glättet konjunkturelle Schwankungen und liefert dadurch ein langfristigeres Bild der Marktbewertung.
Historisch gesehen liegt der ultralangfristige Durchschnitt des Shiller-KGV seit 1880 bei etwa 16 bis 17. Der Durchschnitt seit 1990, einer Phase, die von starkem Wachstum und der Verbreitung neuer Technologien geprägt war, liegt höher, nämlich bei ungefähr 24. Beide Werte sind jedoch deutlich niedriger als der aktuelle Stand von fast 39 (Stand: Zeitpunkt des Textes). Dies deutet auf eine merkliche Überbewertung hin.
Historisch betrachtet zeigen überdurchschnittlich hohe Shiller-KGV-Werte eine Tendenz, von anschließenden Korrekturen oder langsameren Wachstumsphasen gefolgt zu werden. Die Frage, ob eine Bewertung von über 38 gerechtfertigt ist, sollte daher von jedem von euch kritisch geprüft werden.
Weitere Auslöser für den nächsten Zusammenbruch am Aktienmarkt
Die Geschichte der Finanzmärkte ist geprägt von immer wiederkehrenden Krisen und Einbrüchen. Auch wenn niemand den genauen Zeitpunkt des nächsten Börsencrashs vorhersagen kann, so gibt es doch einige Faktoren, die in der Vergangenheit immer wieder als Auslöser für schwere Kursstürze gedient haben. Hier sind drei Beispiele für mögliche Auslöser eines Börsencrashs:
- Eine Eskalation des Nahost-Konflikts, insbesondere eine militärische Intervention der USA, würde die Ölpreise in die Höhe treiben und die globale Wirtschaft in eine Rezession stürzen (können).
- Ein militärischer Konflikt zwischen China und Taiwan hätte verheerende Auswirkungen auf die globale Halbleiterindustrie. Taiwan ist der weltweit führende Hersteller von hochmodernen Chips.
- Die hohe US-Staatsverschuldung stellt ein zunehmendes Risiko für die globale Finanzstabilität dar. Um diese Schulden zu finanzieren, müsste die US-Notenbank die Zinsen erhöhen, was zu einer Verlangsamung der Wirtschaft und einem Rückgang der Unternehmensgewinne führen könnte.
Fazit: Wann kommt er nun, der nächste Börsencrash?
Selbstverständlich ist es auch mir unmöglich den nächsten Börsencrash vorherzusagen und die Frage „Wann kommt der nächste Börsencrash?“ seriös zu beantworten. Das ist auch gar nicht mein Anspruch. Im Gegenteil: ich investiere mein Geld an der Börse, weil ich langfristig an steigende Kurse glaube und davon profitieren möchte. Gleichzeitig bin ich aktuell zumindest zurückhaltend, was den Aufbau von neuen Positionen betrifft.
Meine Gründe zur Vorsicht
Beim Recherchieren für den Beitrag sind mit einige Dinge nochmal ins Gedächtnis gerufen worden, welche mich noch mehr zur Vorsicht mahnen, als zuvor.
- Die Euphorie nimmt zu. Auch wenn ich vergleichsweise kurz am Kapitalmarkt aktiv bin und mich in der „Bubble“ bewege, so erinnert mich die aktuelle Zeit sehr an die Phase nach dem Corona Crash. Alles und jeder wollte an der Börse investieren, jeder Zweite aus meinem Bekanntenkreis sprach von Aktien – damals kannte beispielsweise jeder Plug Power. Heute ist es Nvidia. Ehrlich gesagt stelle ich mir genau so die Zeit vor der Dotcom-Blase vor.
- Die Bewertung des Aktienmarktes ist im historischen Vergleich extrem hoch. Das muss nichts heißen und kann noch länger andauern, aber irgendwann wird sich die Bewertung normalisieren. Entweder über Kursrückgänge und/oder Gewinnwachstum.
- Die Normalisierung der Zinskurse war in der Vergangenheit fast immer ein Indikator für eine Rezession. Aktuell läuft es auch genau nach Drehbuch. In Erwartungen an eine geldpolitische Lockerung bzw. den laufenden Zinssenkungen normalisieren sich die Zinskurven.
- Trump for President und die US-Verschuldung. Die Wiederwahl von Trump wurde von Börsen zunächst gefeiert, dass damit die geldpolitische Lockerung fortgesetzt werden dürfte. Und Liquidität führt zu steigenden Aktienkursen. Gleichzeitig stand das Kredit-Rating der USA schon mehrfach auf der Kippe. Falls es wirklich zu einer Abstufung kommt, könnte das zu erheblichen Turbolenzen an den Anleihemärkten führen.
Selbst wenn es demnächst zu einem Crash kommt, würde ich dann verkaufen? Nein! Ganz im Gegenteil. Die zuvor beschriebene Zurückhaltung geht mit einer erhöhten Cashquote einher. Sobald sich größere Kaufchancen ergeben, vor allem auf Indexebene, würde ich beherzt zuschlagen.
Mit der breiten Aufstellung meines Depot und dem Fokus auf Dividenden fühle ich mich pudelwohl. Auch wenn der Bärenmarkt im Jahr 2022 nur wenige Monate andauerte, war dieser die erste größere Prüfung für mein Portfolio. Ergebnis? Test bestanden! Ich habe die gesamte Korrektur ohne Verkäufe ausgesessen. Zu meiner Schande habe ich aber nicht mit einer so schnellen Erholung gerechnet und auf tiefere Kurse gehofft.
Dass sich in naher Zukunft echte Kaufchancen im Sinne von Kursrücksetzern auf Indexebene ergeben, glaube ich nicht. Gleichzeitig glaube ich dass wir auch Sicht von 1-2 Jahren nochmal ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis für Einmalkäufe ergibt.
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